1. Etappe - 17.07.2014

Heute habe ich die erste Wanderetappe auf der Insel der Eidechsen gemacht.
Die Etappe war eine Lehrstunde für mich. Will sagen es war die Schweiß, Blut und Schmerzen Tour. Zum Aufstieg auf den Hauptwanderweg habe ich einen Nebenweg vom Hotel gewählt. Leider habe ich einen wesentlichen Teil dieses Weges nicht gefunden, so dass ich mich schließlich teilweise durch trockenes Gestrüpp und Dornenbüschen kämpfen musste. Und das mit kurzen Hosen und kurzen Hemd. Die Dornen und trockenen Äste haben ganze Arbeit geleistet. Schweiß und Blut flossen in Strömen. Fred ist jetzt vom Leben gezeichnet.
Schließlich habe ich es doch bis zum Levada-Wanderweg geschafft. Levadas sind die Wasserkanäle hier auf Madeira. Zum Glück hat mich niemand so gesehen, eine Gestalt von schwarzen Vulkanstaub, Schweiß und Blut überzogen kommt zwischen den Dornenbüschen den Berg herauf. Ich hatte zum Glück einen Lappen bei mir und konnte mich mit dem Levadawasser wieder ein wenig in einen Touri zurückverwandeln. Trotzdem haben mich die Wanderer etwas seltsam angeschaut. Nein, ich habe nicht mit einem Bären gekämpft, sondern nur mit Blackberrys.
Ich war heute in der Mitte der Insel, im Hochland unterwegs. Am frühen Nachmittag haben sich die Berggipfel zugezogen, das scheint so gut wie jeden Tag der Fall zu sein.
Beim Abstieg bin ich dann in dem Ort Casas Proximas gelandet. Eine nette Bedienung vom Cafe nebenan hat mich dann auf der Straße überredet lieber auf den Bus nach Funchal zu warten und bei ihr ein Eis zu essen. Busse sind auf Madeira aber so ein Thema für sich. Aber unglaublich, sonst gibt es in den Bergen keinen Fahrplan an der Bushaltestelle und hier gab es sogar eine elektronische Anzeige mit der verbleibenden Restzeit bis zur Ankunft des Busses, Wahnsinn.
Also nette Bedienung, bitte vier Kugeln Eis und eine Cola mit Eiswürfeln. Die nette Bedienung hat die ganze Kreuzung unterhalten und mit ihrem Charme versucht die Leute in das Lokal zu locken. In Deutschland einfach undenkbar.